Mit der gamescom 2018 steht dem eSport mal wieder eine Möglichkeit ins Haus, auch in Deutschland endlich so richtig in die breite Masse vorzudringen. Nachdem die Messe letztes Jahr dank der Präsenz vieler Twitch-Streamer und mehrerer eSport Turniere schon alle Rekorde gebrochen hat, setzen die Veranstalter 2018 noch mehr auf die kompetitive Gaming-Szene. Grund genug, sich das Ganze mal unter der Fragestellung anzuschauen, ob die Gamescom dem eSport zu noch mehr Popularität verhelfen kann.
Mehr Anmeldungen, mehr eSport
Letztes Jahr konnte die gamescom sich über einen Besucherrekord von mehr als 350.000 Gästen freuen und es sieht ganz so aus, als würde diese Zahl im August noch einmal geknackt werden. Für die gamescom 2018 haben noch einmal 13 Prozent mehr Aussteller zugesagt, auch die gebuchte Fläche ist um rund zehn Prozent größer als im Vorjahr – gute Nachrichten für Gaming-Fans also! Ganz gehörig zum Wachstum trägt aber vor allem der eSport bei: Der soll nämlich einen noch exponierteren Platz als letztes Jahr einnehmen. eSport Anbieter wie ESL, Turtle Entertainment und All Esports haben bereits zugesagt; genauso wie viele Hardware-Hersteller, die ihre Gaming-Ausrüstung natürlich am liebsten den eSportlern präsentieren: Razer, Roccat, Trust Gaming und viele mehr sind dabei. Namhafte YouTube und Twitch Streamer werden natürlich auch vor Ort sein und die Szene aufmischen. Der Hype um den eSport bei der gamescom liegt in den Erfahrungen des letzten Jahres begründet, als die Veranstalter zum ersten Mal so richtig auf eSport Turniere setzten und damit große Erfolge erzielten. Bleibt aber die Frage: Kann die Gamescom den eSport massentauglich machen?
Großes Interesse
Massentauglich ist dabei relativ: Schon jetzt ist der eSport für eine große Zahl an Menschen in Deutschland interessant. Das sieht man an den Berichterstattungen zu Gaming-Events bei großen Fernsehsendern, an der Aufmerksamkeit, welche der gamescom inzwischen jedes Jahr zuteil wird (2017 hat immerhin die Kanzlerin die Messe eröffnet!) und auch an den Zuschauerzahlen von großen Turnieren. Auch die Industrie hat den eSport angenommen: Große Wettanbieter lassen die Fans inzwischen bei Live-Wetten auf große eSport Veranstaltungen wetten. Und haben damit Gaming als Programmpunkt neben Fußball, Basketball und der Formel 1 für sich entdeckt. Überhaupt haben inzwischen ja auch viele Fußball-Mannschaften und Sportarten ihre eigenen eSport-Ligen. Aber die gamescom ist trotzdem eine ganz besondere Chance: Weil sie nämlich ein breiteres Publikum anzieht und auch in der Allgemeinbevölkerung – die sich so überhaupt nicht fürs Zocken abseits von Facebook oder Smartphone Apps interessiert – bekannt ist. Durch die Berichterstattung in den Medien über gamescom Turniere und der großen Zahl an Besuchern können so viele Menschen zum ersten Mal erkennen, was Fans von eSport schon lange klar ist: Das Gaming ist hier, um zu bleiben – und als Sportart genau so interessant, wie andere Vertreter seiner Zunft.
Fazit
Durch das große Medienecho, das die gamescom jedes Jahr erhält, kann die Messe viel dazu beitragen, den eSport noch bekannter zu machen. Gerade im älteren Teil der Bevölkerung hat man vom Zocken als Sport meistens noch nicht gehört, die gamescom wird aber auch viele Mittvierziger und noch ältere Semester erreichen. Weil sie Hardcore-Gaming und die Casual Players so gut unter einen Hut bringt, ist die gamescom jedes Jahr die große Chance, um den eSport zu pushen. Da freut man sich doch schon auf den August, wenn die weltweit größte Gaming-Messe wieder ihre Pforten öffnet. Man sieht sich in Köln!